Einer der spannendsten Kriminalfälle Deutschlands war der Doppelmord an dem Unternehmerehepaar Karl und Renate Heinzerling aus Morschen, einem 4.000 Einwohner Ort in Hessen. Karl Heinzerling war der Sohn des Ingenieurs August Heinzerling, der 1937 das Patent für seine „Rühr- und Schlagvorrichtung“ bekommen hatte, den handbetriebenen Rührfix. Dieser wurde von 1937 bis 1997 weltweit 8,5 Millionen Mal verkauft, was der Familie ein sorgenfreies Leben ermöglichte. Darüber hinaus produzierte das Unternehmen Präzisionsteile aus Kunststoff für bekannte Automarken. Das Ehepaar Heinzerling, das der größte Arbeitgeber im Ort war, lebte in Morschen in einer luxuriösen 35-Zimmer-Villa mit Swimmingpool am Südhang, die mit Bewegungsmeldern, Alarmanlage und dem Schäferhund Xaver wie eine Festung gesichert war, bis es zu einer wahren Tragödie kam. Denn am 15. Juni 1997 fand der Nachbar gemeinsam mit dem Feuerwehrkommandanten das Unternehmerehepaar tot in ihrer Villa. Beiden war brutal die Kehle mit einem Messer durchgeschnitten worden. Zuvor hatte die 20 Jahre alte Adoptivtochter Ines die Polizei alarmiert, da sie ihre Adoptiveltern nicht erreichen konnte. Die Polizei rief daraufhin den Nachbarn an, der sich mit dem Feuerwehrkommandanten auf den Weg zur Villa machte. Da die Villa durchwühlt worden war und Bargeld in Höhe von 2.000 Mark fehlte, ging die Polizei augenscheinlich von einem Raubmord aus. Seltsam war jedoch, dass es keine Einbruchsspuren gab, noch der Schäferhund angeschlagen hatte und wertvoller Schmuck, andere Wertgegenstände und selbst die beiden BMW-Limousinen nicht gestohlen worden waren. Darüber hinaus trug die getötete Ehefrau nur einen Slip und ein T-Shirt. Einer fremden Person hätte man so eher nicht die Tür geöffnet. Wurde der Raubmord etwa nur vorgetäuscht? Dieser Frage gingen die Ermittler nach und verhörten noch am selben Abend die Adoptivtochter Ines und deren Verlobten Kai, einen Bundeswehrkoch. Ines lebte seit ihrem 18. Geburtstag nicht mehr bei ihren Eltern, da es immer wieder zu Spannungen zwischen ihnen gekommen war. Ines Verlobter Kai erzählte, dass hinter dem Doppelmord womöglich die Russenmafia stecken könnte, da Karl Schwierigkeiten im Außenhandelsbereich gehabt hätte. Beide galten als äußerst tatverdächtig, da sie sich bereits kurz nach dem Doppelmord als neue Geschäftsinhaber ausgaben. Doch sie hatten ein wasserdichtes Alibi. Beide hatten sich einen BMW gemietet, mit dem sie einen Wochenendtrip nach Bayern gemacht hatten, wo sie in einem Wellnesshotel eingecheckt hatten. Auch die jüngere Adoptivtochter, die 16 Jahre alte Julia, hatte ein stichfestes Alibi. Aber im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass das Verhältnis der Adoptiveltern zu ihren Adoptivtöchtern recht angespannt war. Das kinderlose Ehepaar hatte die beiden Mädchen im Säuglingsalter adoptiert, die sie streng erzogen, da sie einmal den Betrieb übernehmen sollten. Doch beide Mädchen erfüllten die hohen Erwartungen, die ihre Adoptiveltern an sie hatten nicht. Die 16 Jahre alte Julia, einstige Gymnasiastin, schaffte letztlich nur den Hauptschulabschluss und Ines, die zwar Abiturientin war, drohte sogar die Enterbung, da sie sich mit Kai eingelassen hatte, der in den Augen ihrer Eltern nicht standesgerecht war. Immer wieder wurde Renate, die cholerisch war, angeblich gegenüber ihren Adoptivtöchtern handgreiflich. Stimmen aus dem Umfeld wurden laut, dass sich Ines, die regelmäßig Drogen konsumierte und Kai in Kassel nach Auftragskillern umgeschaut hatten. Tatsächlich fanden sie diese in dem 22 Jahre alten Wachmann Sascha und dessen 18 Jahre alter Freundin Diana, die sich in Aussicht auf 2 Millionen Mark darauf einließen. Zuvor hatten die Adoptivtöchter schon einmal versucht ihre Eltern durch Essen zu vergiften, in das sie das Pflanzenschutzmittel E605 gemischt hatten. Doch außer Durchfall und Erbrechen, blieb der gewünschte Tod der Eltern aus. Deshalb schmiedete Ines gemeinsam mit Kai, Sascha und Diana ein Mordkomplott, in dem die jüngere Schwester Julia eine entscheidende Rolle spielte. Diese sollte die Alarmanlage deaktivieren und den Schlüssel für die Villa in der Zeitungsbox deponieren, damit die beiden Killer in die Villa gelangten. Aber aus irgendwelchen Gründen konnte Sascha sich mit dem Schlüssel keinen Zutritt zur Villa verschaffen, weshalb er kurzerhand bei dem Fabrikantenehepaar klingelte. Er bat diese ihr Telefon benutzen zu dürfen, da sein roter VW Derby eine Panne hatte. Der Unternehmer bat ihn herein. Sascha schnitt ihm von hinten die Kehle auf. Renate wurde wach, die sich hingelegt hatte. Als sie ihren toten Mann sah, wollte sie fliehen. Auch ihr schnitt Sascha schließlich die Kehle durch. Am 28. Januar 1998 begann der Mordprozess gegen Ines, Julia, Diana, Kai und Sascha am Landgericht Kassel, die wegen zweifachen Mordversuches und zweifachen Mordes aus Habgier angeklagt waren. Am 20. November 1998 fiel am Landgericht Kassel das Urteil. Die jüngere Schwester Julia wurde zu 7 Jahren und 10 Monaten Jugendstrafe verurteilt. Ihre ältere Schwester Ines erhielt nach Jugendrecht die Höchststrafe von 10 Jahren. Ihre Freundin Diana wurde zu 7 Jahre Jugendhaft verurteilt. Ines Verlobter Kai wurde nach Erwachsenenstrafrecht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Sascha, der Auftragskiller, erhielt nach Erwachsenstrafrecht eine lebenslange Haftstrafe mit besonderer Schwere der Schuld. Der Mord und der Prozess sorgten landesweit als „Elternmord von Morschen“ für Schlagzeilen. Die Zivilkammer des Landgerichts Kassel erklärte die Adoptivtöchter 1998 für erbunwürdig, die nach Verbüßen von zwei Drittel ihrer Jugendstrafe sich heute wieder auf freiem Fuß befinden. Das Erbe ihrer Adoptiveltern ging an die Verwandten der Toten. Diese verkauften die Firma des Ehepaares, die 2004 nach Insolvenz aufgelöst wurde.

Von Isabella Mueller

Mein Name ist Isabella Mueller, und ich lade euch ein, die kreativen Universen zu erkunden, die ich durch meine Blogs erschaffe. Seit 2020 widme ich meine Leidenschaft dem Erzählen fesselnder Geschichten, die mysteriös, historisch und emotional sind. Es ist mein Ziel, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen und den Entdeckergeist in jedem von uns zu wecken. Auf isabellas.blog kombiniert sich die Spannung von Kriminalgeschichten mit aufregenden Reisetipps. Stellt euch vor, ihr wandert durch malerische Straßen einer neuen Stadt und ergründet dabei dunkle Geheimnisse, die in den Schatten ihrer Geschichte verborgen liegen. Jedes Stück auf meinem Blog ist so konzipiert, dass es das Herz eines jeden Krimi-Fans höherschlagen lässt und gleichzeitig die Neugier auf unbekannte Orte weckt. Hier seid ihr eingeladen, den Nervenkitzel des Unbekannten und die Schönheit unserer Welt zu erleben – eine perfekte Kombination für alle Abenteuerlustigen! In meinem zweiten Blog, akteq.com, dreht sich alles um wahre, ungelöste Kriminalgeschichten. Unter dem Motto „akteQ: Cold Case Stories“ enthülle ich die unheimlichen und oft tragischen Geschichten hinter ungelösten Fällen. Gemeinsam können wir die Rätsel der Vergangenheit erforschen und tief in die menschliche Psyche eintauchen. Was geschah wirklich? Wer waren die Menschen hinter diesen mysteriösen Ereignissen? In diesem Blog lade ich euch ein, Fragen zu stellen und die Antworten zu finden, die oft im Dunkeln liegen. Ein weiteres spannendes Kapitel meiner Bloggerlaufbahn findet ihr auf thecastles.org. Hier beginne ich eine zauberhafte Reise durch die Geschichte der Burgen und Schlösser. Haltet inne, während ihr die Geschichten entdeckt, die in den Mauern dieser alten Gemäuer verborgen sind. „Explore the enchantment, discover the history – your journey begins at thecastles.org!“ Diese Worte sind mehr als nur ein Slogan; sie sind eine Einladung an alle, die Geschichte und Magie miteinander verbinden möchten. Lasst euch von den beeindruckenden Erzählungen und der Faszination vergangener Epochen inspirieren! Aber das ist noch lange nicht alles! Auf kripo.org erwartet euch ein umfassendes Onlinemagazin für echte Kriminalfälle. Taucht ein in die Welt des Verbrechens, erfahrt von den realen Geschichten hinter den Schlagzeilen und den Menschen, die sich mit der Aufklärung beschäftigen. Mit criminal.energy entführe ich euch in die packenden Erzählungen wahrer Verbrechen, in denen Bösewichte gejagt, gefasst und verurteilt werden. Die Suche nach Gerechtigkeit und die Konfrontation mit dem Unbekannten stehen im Mittelpunkt. Und für all jene, die die Welt bereisen wollen, bietet wanderlust.plus die Möglichkeit, die Welt, ein Abenteuer nach dem anderen, zu erkunden. Hier geht es um die Liebe zur Erkundung und die Freude, neue Kulturen und Landschaften zu entdecken. Lasst uns gemeinsam die Geschichten entdecken, die die Welt um uns herum prägen. Ich freue mich darauf, euch auf dieser aufregenden Reise zu begleiten und hoffe, dass ihr viele unvergessliche Momente mit mir teilen werdet!

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