Die hübsche Violette Noziére verewigte sich in der Kriminalgeschichte Frankreichs dadurch, dass sie bereits im Alter von 18 Jahren versucht hatte, ihre Eltern umzubringen. Für ihren Vater endete dieser Mordversuch tatsächlich tödlich. Doch was war Violettes Tatmotiv? Diese Frage blieb bis zu ihrem Geständnis zunächst unbeantwortet. Violette erblickte am 1. Januar 1915 in Neuvy-sur-Loire als Tochter der Schneiderin Germaine und ihrem Vater, dem Mechaniker Baptiste Noziére, das Licht der Welt. Violette war ein absolutes Wunschkind. Besonders ihre Mutter war nach ihrer ersten Ehe, die von Gewalt geprägt war, überglücklich endlich eine kleine, liebevolle Familie zu haben. Nach Violettes Geburt zog die Familie in eine kleine Wohnung nach Paris. Nach der Grundschule besuchte die hübsche Violette das Gymnasium, wurde aber wegen ihrer schlechten schulischen Leistungen und ihres oft schamlosen Verhaltens im Sommer 1931 von dort verwiesen. Violette, deren Eltern sie vergötterten, war ebenso schön wie intrigant und gab einzig den Lehrern die Schuld an ihrem Schulverweis, da diese sich gegen sie verbündet hatten. Violette wechselte auf das Lycée Fénelon im Quartier Latin, das berüchtigt für sein Rotlichtviertel war. Statt das Gymnasium zu besuchen, vergnügte sich Violette lieber mit Männern, die dem bildhübschen, jungen Mädchen viel Geld für sexuelle Dienstleistungen boten. Violette liebte diese Macht über Männer zu haben. Ihre Eltern ahnten nichts davon. Selbst als ihre Mutter sie täglich von der Schule abholte, nachdem Violette diese bestohlen hatte, mischte sie sich so gekonnt unter die herausströmenden Schülerinnen, dass ihr Schulschwänzen gar nicht auffiel. Violette ließ sich sogar nackt für Zeitungen fotografieren. Als 1932 bei ihr Syphilis diagnostiziert wurde, begann sie eine Liebschaft mit dem Arzt Dr. Henri Deron, der ihr ein Jungfräulichkeitsattest ausstellte, damit ihre Eltern keinen Verdacht schöpften. Kurzerhand erklärte er diesen, dass es sich um eine Vererbung der Krankheit handelte. Dies machte sich Violette zu nutzten, die im März 1933 ihren ersten Versuch unternahm, ihre Eltern zu vergiften, indem sie ihnen das Schlafmittel Somenal verabreichte, um sie vor einer Ansteckung mit Syphilis zu schützen. Da die Dosis jedoch zu gering war, überlebten beide Elternteile. Dann begegnete Violette im Juni 1933 dem mittellosen, aber gut aussehenden Studenten Jean Dabin, dem sie komplett verfiel und fortan sein Leben finanzierte. Violette träumte davon mit ihm eines Tages im Bugatti an die Côte d’Azur zu reisen und dort zu leben. Am 21. August 1933 versuchte sie ihre Eltern erneut zu vergiften. Damit ihre Eltern das Wasserglas mit dem aufgelösten Schlafpulver tranken, hatte sie extra ein Schreiben ihres Hausarztes gefälscht, in dem dieses als Schutz vor Syphilis helfen sollte. Die Vergiftung wollte sie als gemeinschaftlichen Suizid aussehen lassen, weshalb Violette den Gashahn aufdrehte und dadurch ein kleines Feuer entfachte. Für ihren Vater endete die Vergiftung tödlich, während ihre Mutter diese überlebte. Doch die Polizei schöpfte schnell Verdacht, dass der Selbstmord nur fingiert war, da der Gasausstoß für einen Suizid nicht ausgereicht hätte. Zudem fanden die Gendarmen in der Wohnung das angebliche Mittel gegen Syphilis. Dieses untersuchte der Chemiker Prof. Kohn-Abrest, der Phenobarbitol nachweisen konnte. Nach einer Woche auf der Flucht wurde Violette am 28. August 1933 verhaftet. Aber warum wollte diese ihre Eltern töten? Im Polizeiverhör gestand Violett, dass sie von ihrem Vater seit ihrem 12. Lebensjahr mindestens 1 Mal in der Woche, wenn ihre Mutter außer Haus war, vergewaltigt worden war. Aufgrund dieses sexuellen Missbrauchs wollte sie ihre Eltern umbringen. Drei Jahre später widerrief sie diesen Missbrauchsvorwurf wieder. Am 10. Oktober 1934 begann der Strafprozess gegen die inzwischen 19 Jahre alte Violette, die zum Tode durch das Schafott verurteilt wurde. Nachdem eine Revision ihres Anwalts abgelehnt worden war, reichte dieser einen Gnadengesuch beim französischen Staatspräsidenten Albert Lebrun ein, der das Todesurteil an Weihnachten 1934 in lebenslange Zwangsarbeit umwandelte. Ihre Strafe wurde auf 12 Jahre Haft verringert, die sie im Gefängnis in Rennes verbüßte. Am 29. August 1945 wurde Violette aus der Haft entlassen, die danach eine eigne Familie gründete. Sie bekam 5 Kinder und lebte fortan in Rouen, wo der Gerichtshof ihr im März 1963 ihre Rehabilitierung verkündigte. Violette war mit sich im Reinen und endlich glücklich. Doch drei Jahre nach ihrer Rehabilitierung verstarb sie an den Folgen einer Krebserkrankung. So endete das Leben des einstigen Luders, aus der eine liebende Mutter geworden war.

Von Isabella Mueller

Mein Name ist Isabella Mueller, und ich lade euch ein, die kreativen Universen zu erkunden, die ich durch meine Blogs erschaffe. Seit 2020 widme ich meine Leidenschaft dem Erzählen fesselnder Geschichten, die mysteriös, historisch und emotional sind. Es ist mein Ziel, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen und den Entdeckergeist in jedem von uns zu wecken. Auf isabellas.blog kombiniert sich die Spannung von Kriminalgeschichten mit aufregenden Reisetipps. Stellt euch vor, ihr wandert durch malerische Straßen einer neuen Stadt und ergründet dabei dunkle Geheimnisse, die in den Schatten ihrer Geschichte verborgen liegen. Jedes Stück auf meinem Blog ist so konzipiert, dass es das Herz eines jeden Krimi-Fans höherschlagen lässt und gleichzeitig die Neugier auf unbekannte Orte weckt. Hier seid ihr eingeladen, den Nervenkitzel des Unbekannten und die Schönheit unserer Welt zu erleben – eine perfekte Kombination für alle Abenteuerlustigen! In meinem zweiten Blog, akteq.com, dreht sich alles um wahre, ungelöste Kriminalgeschichten. Unter dem Motto „akteQ: Cold Case Stories“ enthülle ich die unheimlichen und oft tragischen Geschichten hinter ungelösten Fällen. Gemeinsam können wir die Rätsel der Vergangenheit erforschen und tief in die menschliche Psyche eintauchen. Was geschah wirklich? Wer waren die Menschen hinter diesen mysteriösen Ereignissen? In diesem Blog lade ich euch ein, Fragen zu stellen und die Antworten zu finden, die oft im Dunkeln liegen. Ein weiteres spannendes Kapitel meiner Bloggerlaufbahn findet ihr auf thecastles.org. Hier beginne ich eine zauberhafte Reise durch die Geschichte der Burgen und Schlösser. Haltet inne, während ihr die Geschichten entdeckt, die in den Mauern dieser alten Gemäuer verborgen sind. „Explore the enchantment, discover the history – your journey begins at thecastles.org!“ Diese Worte sind mehr als nur ein Slogan; sie sind eine Einladung an alle, die Geschichte und Magie miteinander verbinden möchten. Lasst euch von den beeindruckenden Erzählungen und der Faszination vergangener Epochen inspirieren! Aber das ist noch lange nicht alles! Auf kripo.org erwartet euch ein umfassendes Onlinemagazin für echte Kriminalfälle. Taucht ein in die Welt des Verbrechens, erfahrt von den realen Geschichten hinter den Schlagzeilen und den Menschen, die sich mit der Aufklärung beschäftigen. Mit criminal.energy entführe ich euch in die packenden Erzählungen wahrer Verbrechen, in denen Bösewichte gejagt, gefasst und verurteilt werden. Die Suche nach Gerechtigkeit und die Konfrontation mit dem Unbekannten stehen im Mittelpunkt. Und für all jene, die die Welt bereisen wollen, bietet wanderlust.plus die Möglichkeit, die Welt, ein Abenteuer nach dem anderen, zu erkunden. Hier geht es um die Liebe zur Erkundung und die Freude, neue Kulturen und Landschaften zu entdecken. Lasst uns gemeinsam die Geschichten entdecken, die die Welt um uns herum prägen. Ich freue mich darauf, euch auf dieser aufregenden Reise zu begleiten und hoffe, dass ihr viele unvergessliche Momente mit mir teilen werdet!

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