Man schreibt das Jahr 1896 als der Stationskommandant der 6. Münchner Gendarmeriebrigade in der Münchner Karlstraße 33 drei tote Frauenleichen vorfand. Bei diesen handelte es sich um die Ministerialwitwe Caroline von Roos, deren Tochter Julie sowie deren Köchin Maria Gradl. Da auf ihrem Küchentisch eine Flasche Arsenik gefunden wurde und es keinerlei Spuren von Gewaltanwendungen auf den ersten Blick zu erkennen gab, ging die Polizei zunächst von einer Selbsttötung der drei Frauen oder einem tragischen Unglück aus. Doch die Obduktion offenbarte eine ganz andere Wahrheit. Die drei Frauen waren alle erwürgt worden. Das Motiv war schnell gefunden, denn es fehlten 800 Mark und jede Menge Pfandbriefe der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank. Es handelte sich um einen Raubmord. Doch wer war der Täter? Die Frauen hatten sehr zurückgezogen gelebt und da die Köchin dem Täter die Tür geöffnet hatte, nahm die Polizei an, dass diese den Mörder kannte. Die Polizei konzentrierte sich darum auf den Verwandten- und Bekanntenkreis der ermordeten Frauen. Doch da dies zu keinerlei Ergebnissen führte, wandte sich die Polizei an die Öffentlichkeit. Die Hinweise aus der Bevölkerung brachten tatsächlich eine heiße Spur hervor. Diese führte zu dem 1862 in München geborenen Maurer Johann Berchtold, der im noblen Stadtteil Schwabing auf großem Fuß lebte. Laut Zeugenaussagen war er am Tag der Ermordung und zur Tatzeit in der Karlstraße unterwegs gewesen. Zudem kannte er die Wohnung der ermordeten Frauen, da er bereits im August für die Installationsfirma Holzmann & Co. Maurerarbeiten ausgeführt hatte. Somit war Johann Berchtold mit den örtlichen Begebenheiten vertraut. Darüber hinaus ging das Gerücht herum, dass er auch die Raubmorde an einer Frau namens Ernetskofer in der Quellenstraße und an einem Mann namens Johann Schneider am Paulanerplatz begangen haben sollte. Verdächtig war, dass Johann Berchtold plötzlich über viel Geld verfügte. Ein anonymer Brief, der auf dem Polizeirevier einging, erhärtete den Verdacht gegen ihn. Schließlich wurde Johann Berchtold am 21. Februar 1896 verhaftet. Am 1. Oktober 1896 wurde der 1. Prozess vor dem Schwurgericht beim Landgericht München gegen Johann Berchtold eröffnet, der nur auf zweifelhaften Zeugenaussagen und Indizien basierte. Johann Berchtold beteuerte stets seine Unschuld. Doch nach 14 Tagen wurde er am 14. Oktober 1896 aufgrund der Zeugenaussagen und der Tatsache, dass er auf einmal erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, zum Tode verurteilt. Diese Strafe wurde am 28. März 1897 in eine lebenslängliche Gefängnisstrafe umgewandelt. Auch nach der Verurteilung versicherte er, dass er unschuldig sei. Eine Zeugin meldete sich nach der Verurteilung, die aussagte, dass sie Berchtold zur Tatzeit in Schwabing gesehen hatte. Aus diesem Grund strengte Berchtolds Anwalt Dr. von Pannwitz ein Wiederaufnahmeverfahren an. Doch dem Antrag wurde nicht stattgegeben. Johann Berchtold musste seine Haftstrafe trotz erheblicher Zweifel an seiner Schuld im Gefängnis absitzen, wo er am 18. August 1925 im Alter von 65 Jahren verstarb. Ob er tatsächlich unschuldig war, diese Frage konnte letztendlich nicht mehr geklärt werden. 

Von Isabella Mueller

Mein Name ist Isabella Mueller, und ich lade euch ein, die kreativen Universen zu erkunden, die ich durch meine Blogs erschaffe. Seit 2020 widme ich meine Leidenschaft dem Erzählen fesselnder Geschichten, die mysteriös, historisch und emotional sind. Es ist mein Ziel, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen und den Entdeckergeist in jedem von uns zu wecken. Auf isabellas.blog kombiniert sich die Spannung von Kriminalgeschichten mit aufregenden Reisetipps. Stellt euch vor, ihr wandert durch malerische Straßen einer neuen Stadt und ergründet dabei dunkle Geheimnisse, die in den Schatten ihrer Geschichte verborgen liegen. Jedes Stück auf meinem Blog ist so konzipiert, dass es das Herz eines jeden Krimi-Fans höherschlagen lässt und gleichzeitig die Neugier auf unbekannte Orte weckt. Hier seid ihr eingeladen, den Nervenkitzel des Unbekannten und die Schönheit unserer Welt zu erleben – eine perfekte Kombination für alle Abenteuerlustigen! In meinem zweiten Blog, akteq.com, dreht sich alles um wahre, ungelöste Kriminalgeschichten. Unter dem Motto „akteQ: Cold Case Stories“ enthülle ich die unheimlichen und oft tragischen Geschichten hinter ungelösten Fällen. Gemeinsam können wir die Rätsel der Vergangenheit erforschen und tief in die menschliche Psyche eintauchen. Was geschah wirklich? Wer waren die Menschen hinter diesen mysteriösen Ereignissen? In diesem Blog lade ich euch ein, Fragen zu stellen und die Antworten zu finden, die oft im Dunkeln liegen. Ein weiteres spannendes Kapitel meiner Bloggerlaufbahn findet ihr auf thecastles.org. Hier beginne ich eine zauberhafte Reise durch die Geschichte der Burgen und Schlösser. Haltet inne, während ihr die Geschichten entdeckt, die in den Mauern dieser alten Gemäuer verborgen sind. „Explore the enchantment, discover the history – your journey begins at thecastles.org!“ Diese Worte sind mehr als nur ein Slogan; sie sind eine Einladung an alle, die Geschichte und Magie miteinander verbinden möchten. Lasst euch von den beeindruckenden Erzählungen und der Faszination vergangener Epochen inspirieren! Aber das ist noch lange nicht alles! Auf kripo.org erwartet euch ein umfassendes Onlinemagazin für echte Kriminalfälle. Taucht ein in die Welt des Verbrechens, erfahrt von den realen Geschichten hinter den Schlagzeilen und den Menschen, die sich mit der Aufklärung beschäftigen. Mit criminal.energy entführe ich euch in die packenden Erzählungen wahrer Verbrechen, in denen Bösewichte gejagt, gefasst und verurteilt werden. Die Suche nach Gerechtigkeit und die Konfrontation mit dem Unbekannten stehen im Mittelpunkt. Und für all jene, die die Welt bereisen wollen, bietet wanderlust.plus die Möglichkeit, die Welt, ein Abenteuer nach dem anderen, zu erkunden. Hier geht es um die Liebe zur Erkundung und die Freude, neue Kulturen und Landschaften zu entdecken. Lasst uns gemeinsam die Geschichten entdecken, die die Welt um uns herum prägen. Ich freue mich darauf, euch auf dieser aufregenden Reise zu begleiten und hoffe, dass ihr viele unvergessliche Momente mit mir teilen werdet!

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