Berlin-Marzahn, ein Stadtteil im Osten Berlins, wurde in den Jahren 1985 bis 1987 von einer Reihe schockierender Telefonanrufe in Angst und Schrecken versetzt. Diese Anrufe stammten von einem anonymen Täter, der Kinder zu tödlichen Handlungen anstiftete und Frauen sexuell belästigte. Der Fall erregte damals kaum öffentliche Aufmerksamkeit, weil die DDR-Behörden die Berichterstattung unterdrückten. Erst nach der Wende wurden die erschütternden Details durch Medienberichte bekannt. Dieser Artikel beleuchtet die beängstigende Geschichte des sogenannten „Telefontäters von Marzahn“ und wie die Polizei schließlich den Täter fasste. Ende 1985 begann eine unvorstellbare Serie von Telefonanrufen, die bei den Bewohnern von Berlin-Marzahn Panik auslöste. Ein anonymer Anrufer, der später als der 20 Jahre alte Baumaschinist Thomas S. identifiziert wurde, suchte sich gezielt jüngere Frauen und Kinder als Opfer aus. Anfangs beschränkten sich seine Anrufe auf sexuelle Belästigungen, bei denen er sich als Mitarbeiter der populärwissenschaftlichen Fernsehsendung Fernseh-Urania ausgab und intime Informationen seinen weiblichen Opfern entlockte. Doch bald eskalierte die Situation, da der Anrufer nun Jagd auf unschuldige Kinder machte, die sich oder anderen Gewalt zufügen sollten. Eine der abscheulichsten Geschichten, die aus dieser Zeit hervorgingen, ist die von einem 13-jährigen Schüler aus Marzahn. Eines Abends klingelte das Telefon, und der Junge nahm ab. Am anderen Ende der Leitung war eine männliche Stimme, die ihn unter Drohungen befahl, einen Topf mit Wasser heranzuholen. Verwirrt, aber gehorsam gehorchte Tobias. Der Anrufer wies ihn dann an, einen Rasierapparat zu holen, diesen in die Steckdose zu stecken und das freigelegte Kabel in den Wassertopf zu legen. Tobias sollte das Wasser berühren, wenn es brummen würde. Glücklicherweise zögerte Tobias und legte nie die Hand in das Wasser. Diese gespenstische Szene fand später Eingang in den 1991 gedrehten Polizeiruf „Mit dem Anruf kommt der Tod“, dessen Drehbuch auf realen Ereignissen basierte. Die Anrufe hörten nicht auf. Der Täter rief immer wieder bei Familien an, während die Eltern nicht zu Hause waren. Er zwang Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren, gefährliche Experimente durchzuführen, die leicht hätten tödlich enden können. Ein neunjähriger Junge wurde von dem Täter bedroht, seine Schwester zu erhängen, andernfalls würde er sie töten. Der verwirrte Junge folgte den Anweisungen, scheiterte jedoch, da der Strick riss. Daraufhin forderte der Anrufer ihn auf, seine Schwester in der Badewanne zu ertränken oder aus dem Fenster zu stürzen. Zum Glück kam der Junge den Forderungen nicht weiter nach. Die Bevölkerung von Marzahn war in höchster Alarmbereitschaft. Familien verständigten die Volkspolizei, nachdem ihre Kinder von den unheimlichen Anrufen berichteten. Die Ermittler stellten fest, dass die Anrufe vermutlich aus Telefonzellen kamen, basierend auf den Hintergrundgeräuschen. Ab Mitte Februar 1987 überwachten die Polizisten nahezu alle Telefonzellen im Stadtteil und richteten Fangschaltungen ein. Sie arbeiteten eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammen, um den Täter zu fassen. Am 27. April 1987 gelang den Ermittlern schließlich der Durchbruch. Sie konnten Thomas S. in einer Telefonzelle auf frischer Tat ertappen und verhaften. Während der Vernehmungen gestand Thomas S., innerhalb von anderthalb Jahren etwa 150-mal belästigende Anrufe tätigt zu haben, die sowohl Frauen als auch Kinder in tödliche Gefahr brachten. Die Stimmenanalyse bestätigte eindeutig, dass er der gesuchte Täter war. Im Frühjahr 1988 fand der Prozess gegen Thomas S. statt. Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig und reuig. Dennoch wurde er wegen mehrfachen Mordversuchs, sexueller Belästigung und anderer schwerer Delikte zu 13 Jahren Haft verurteilt. Die Härte des Urteils spiegelte die Schwere seiner Taten und die ungeheure Angst wider, die er in der Gemeinschaft verbreitet hatte. Interessanterweise wurde der Fall während der DDR-Zeit nicht öffentlich gemacht. Die Medien berichteten nicht über die schockierenden Anrufe, was dazu führte, dass der Fall vor allem durch Mundpropaganda und Gerüchte in der Bevölkerung bekannt wurde. Nach der Wende änderte sich dies, und die Details des Falls fanden ihren Weg in verschiedene Zeitungsartikel und Fernsehdokumentationen. Der „Telefontäter von Marzahn“ wurde so bekannt, doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse blieben bei den Betroffenen lebendig. Der Fall des anonymen Anrufers von Berlin-Marzahn ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Stadt. Er zeigt, wie ein einzelner Täter durch den Missbrauch moderner Kommunikationstechnologien eine ganze Gemeinschaft terrorisieren kann. Die entschlossene Arbeit der Polizei und die Unterstützung durch die Gemeinschaft führten letztendlich zur Festnahme des Täters und zur Beendigung seines Schreckensregimes. Heute erinnern wir uns an diese Ereignisse nicht nur als Mahnung, sondern auch als Zeugnis der Widerstandskraft und des Mutes der betroffenen Familien und der Ermittler, die diesem Albtraum ein Ende setzten. Das dieses Thema bis heute aktuell ist, zeigt der Fall „White Tiger“. Dieses Akronym benutzte ein 20 Jahre alter Mann, der Mitglied der pädokriminellen Online-Gruppe 764 ist, die Jugendliche im Internet zu Suizid und sexuellen Handlungen drängte. Der Gründer dieser Online-Community ist B. Cadenhead, der damals erst 15 Jahre alt war und aus seinem Zimmer heraus dieses sadistische Netzwerk aufbaute, das Kinder virtuell sexuell missbrauchte und sogar einen Jungen in den Suizid trieb. Der heute 19 Jahre alte Cadenhead verbüßt in den USA eine Haftstrafe von 80 Jahren. Trotzdem funktioniert das Netzwerk weiter, das weltweit agiert.
Von Isabella Mueller
Mein Name ist Isabella Mueller, und ich lade euch ein, die kreativen Universen zu erkunden, die ich durch meine Blogs erschaffe. Seit 2020 widme ich meine Leidenschaft dem Erzählen fesselnder Geschichten, die mysteriös, historisch und emotional sind. Es ist mein Ziel, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen und den Entdeckergeist in jedem von uns zu wecken. Auf isabellas.blog kombiniert sich die Spannung von Kriminalgeschichten mit aufregenden Reisetipps. Stellt euch vor, ihr wandert durch malerische Straßen einer neuen Stadt und ergründet dabei dunkle Geheimnisse, die in den Schatten ihrer Geschichte verborgen liegen. Jedes Stück auf meinem Blog ist so konzipiert, dass es das Herz eines jeden Krimi-Fans höherschlagen lässt und gleichzeitig die Neugier auf unbekannte Orte weckt. Hier seid ihr eingeladen, den Nervenkitzel des Unbekannten und die Schönheit unserer Welt zu erleben – eine perfekte Kombination für alle Abenteuerlustigen! In meinem zweiten Blog, akteq.com, dreht sich alles um wahre, ungelöste Kriminalgeschichten. Unter dem Motto „akteQ: Cold Case Stories“ enthülle ich die unheimlichen und oft tragischen Geschichten hinter ungelösten Fällen. Gemeinsam können wir die Rätsel der Vergangenheit erforschen und tief in die menschliche Psyche eintauchen. Was geschah wirklich? Wer waren die Menschen hinter diesen mysteriösen Ereignissen? In diesem Blog lade ich euch ein, Fragen zu stellen und die Antworten zu finden, die oft im Dunkeln liegen. Ein weiteres spannendes Kapitel meiner Bloggerlaufbahn findet ihr auf thecastles.org. Hier beginne ich eine zauberhafte Reise durch die Geschichte der Burgen und Schlösser. Haltet inne, während ihr die Geschichten entdeckt, die in den Mauern dieser alten Gemäuer verborgen sind. „Explore the enchantment, discover the history – your journey begins at thecastles.org!“ Diese Worte sind mehr als nur ein Slogan; sie sind eine Einladung an alle, die Geschichte und Magie miteinander verbinden möchten. Lasst euch von den beeindruckenden Erzählungen und der Faszination vergangener Epochen inspirieren! Aber das ist noch lange nicht alles! Auf kripo.org erwartet euch ein umfassendes Onlinemagazin für echte Kriminalfälle. Taucht ein in die Welt des Verbrechens, erfahrt von den realen Geschichten hinter den Schlagzeilen und den Menschen, die sich mit der Aufklärung beschäftigen. Mit criminal.energy entführe ich euch in die packenden Erzählungen wahrer Verbrechen, in denen Bösewichte gejagt, gefasst und verurteilt werden. Die Suche nach Gerechtigkeit und die Konfrontation mit dem Unbekannten stehen im Mittelpunkt. Und für all jene, die die Welt bereisen wollen, bietet wanderlust.plus die Möglichkeit, die Welt, ein Abenteuer nach dem anderen, zu erkunden. Hier geht es um die Liebe zur Erkundung und die Freude, neue Kulturen und Landschaften zu entdecken. Lasst uns gemeinsam die Geschichten entdecken, die die Welt um uns herum prägen. Ich freue mich darauf, euch auf dieser aufregenden Reise zu begleiten und hoffe, dass ihr viele unvergessliche Momente mit mir teilen werdet!
